Daumen ade - Hier kommt die Schnullerfee!
Spätestens ab dem zweiten Lebensjahr sollten die Eltern
beginnen, ihrem Kind das Lutschen und Saugen an Gegenständen oder dem eigenen Daumen abzugewöhnen - für viele gestaltet sich dieses Vorhaben als echter Kampf. Wer verzichtet schon gerne auf lieb
gewordene Gewohnheiten, die zudem auch noch so schön beruhigen? Ob sanfter Entzug oder radikaler Schnitt: Die Eltern sollten möglichst immer geduldig und konsequent auftreten, sonst ist es wie
mit dem Glimmstängel für passionierte Raucher: Er findet seinen Weg auch immer wieder zurück in den Mund.
Nachfolgende Tipps können nicht für jedes Kind gleich hilfreich sein. Sie als Eltern kennen es so gut, dass Sie aus den Vorschlägen einen oder zwei als geeignet herausgreifen sollten. Bewahren
Sie Geduld dabei und wechseln Sie nicht von einem Tipp zum anderen.
1. Trösten:
Wenn das Kind quengelt sollte
man es erst liebevoll in den Arm nehmen und ihm dann den Schnuller geben; nach und nach die Kuschelzeiten verlängern.
2. Manipulieren:
Ein Schnuller, der mit
einem kleinen Loch versehen oder dem stückchenweise die Saugerspitze mit der Schere abgeschnitten wird, „schmeckt" vielen Kindern auf Dauer nicht mehr so gut.
3. Stichtag:
Geburtstag, Weihnachten oder
erster Kindergartentag: Der Abschied vom Nuckelobjekt sollte langfristig vorbereitet und dann richtig gefeiert werden - am besten mit einem kleinen Abschiedsritual und Geschenk.
4. Schnullerfee:
Die Schnullerfee ist
eigentlich eine Tauschkönigin, denn sie kommt in der Nacht, nimmt den vor die Tür gelegten Schnuller mit und lässt dafür ein heiß begehrtes Geschenk zurück. Wird der Nucki zurück verlangt, muss
das Spielzeug wieder getauscht werden; was die wenigsten jedoch wirklich wollen.
5. Däumling:
Auf den Daumennagel wird das
kleine Gesicht des Däumlings gemalt. Dieser fürchtet sich jedoch im dunklen nassen Mund und möchte nicht mehr in die Höhle gesteckt werden. Kleine Kinder lieben solche Geschichten, der Phantasie
sind dabei keine Grenzen gesetzt.
6. „Daumenkönig":
Im Buchhandel gibt es
schöne Bücher, die das Abgewöhnen erleichtern (z. B.:,,Philip und der Daumenkönig" oder „Ein Bär von der Schnullerfee").
7. Lutschkalender:
Ein
Sonne-Wolken-Kalender motiviert jeden Tag aufs Neue: Wer auf's Nuckeln verzichtet hat, bekommt eine Sonne in den Kalender gemalt, andernfalls gibt es eine Regenwolke.
8. Verschenken oder Vergraben:
Viele
Kinder trennen sich leichter von ihrem Schnuller, wenn sie ihn einem kleineren Kind, das ihn „dringender braucht", schenken können. Auf andere Kinder wirkt das Ritual des Vergrabens im Garten
besser.
9. Klare Worte:
Wer sich Zeit nimmt und
seinem Nachwuchs immer wieder die Nachteile des permanenten Lutschens in einer kinderverständlichen Sprache aufzeigt, wird erstaunt sein, wie vernünftig Drei- bis Vierjährige manchmal schon sein
können.
10. ,,Entwöhnungs-Sauger" oder Mundvorhofplatte:
Der
Entwöhnungs-Sauger hilft frühzeitig - bereits ab dem zweiten Lebensjahr - ungesundes Dauerlutschen zu stoppen. Mundvorhofplatten werden vom Kieferorthopäden individuell angefertigt und
erleichtern den Kindern den Übergang zum schnullerfreien Dasein, gleichzeitig wirken sie dem offenen Biss entgegen.
11. Noch eine kleine Bemerkung zum Schluss:
Kinder, die älter als
vier Jahre alt sind und auf das Nuckeln am Daumen oder am Schnuller immer noch nicht verzichten können oder wollen, verdienen besondere Aufmerksamkeit. Manchmal ist das Saugen auch eine
sprachlose Bitte des Kindes nach mehr Herzenswärme und Zuwendung. Und noch ein kleiner Trost: Irgendwann sind auch die Tage eines Schnullers gezählt - alles nur eine Frage von Zeit, Geduld und
Liebe.
Am Wochenende und an Feiertagen wird im Krankenhaus Brixen ein Notdienst für Schmerzpatienten angeboten.
Öffnungszeiten: 08:00 bis 11:00 Uhr Einweisung über die Erste Hilfe.
Tel. Poliambulatorien: 0472 812 420
Tel. Erste Hilfe: 0472 812 444
Im Krankenhaus Bozen wird auch an Sonn- und Feiertagen ein zahnärztlicher Notdienst angeboten.
Öffnungszeiten: 09:00 bis 11:00 Uhr
Tel. : 0471 908408