Das Milchzahngebiss sind die normalerweise ab dem 6. Lebensmonat durchbrechenden "ersten Zähne" des Kleinkindes. Sie haben eine sehr viel hellere Farbe als die bleibenden Zähne. Aus dieser Tatsache leitet sich auch der Name "Milchzahn" ab.
Das Milchgebiss besteht aus 20 Zähnen. Es hat keine "kleinen Backenzähne" und keine Weisheitszähne.
Etwa zwischen dem 6. und 13. Lebensjahr werden alle Milchzähne durch die bleibenden Zähne ersetzt und das Gebiss durch zusätzlich Zähne im Backenzahnbereich ergänzt.
WICHTIG: Der erste bleibende Backenzahn (6-Jahr-Molar) kommt meistens unbemerkt im Alter von 6-7 Jahren hinter dem letzten Milchzahn hervor. Zählen Sie die Milchzähne von der Mittellinie nach hinten. Es sind 5 rechts und 5 links. Der sechste Zahn, falls anwesend, ist ein Dauerzahn und darf beim Zähneputzen nicht vergessen werden.
Eltern sollten sich schon in frühen Jahren um die Zahngesundheit ihrer Kinder kümmern. Manche glauben, Milchzähne bräuchten keine besondere Pflege, weil sie ohnehin nach wenigen Jahren ausfallen - dies ist allerdings ein großer Irrtum. Die ersten Zähne haben einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung des Kiefers und die Gesundheit der bleibenden Zähne. Karieserreger können sich von den Milchzähnen auf die neu durchgebrochenen, bleibenden Zähne übertragen. Außerdem dienen die Milchzähne als Platzhalter für die bleibenden Zähne. Gehen sie frühzeitig verloren, drohen Fehlstellungen der neuen Zähne.
Am besten beginnen Sie mit der Zahnpflege schon kurz nach dem Zahnen. Kaufen Sie eine spezielle Kinderzahnpasta, deren Inhaltsstoffe so abgestimmt sind, dass ein Verschlucken ohne Folgen bleibt. Achten Sie auf den Fluoridgehalt der Zahnpasta (max. 500 ppm = parts per million). Verwenden Sie Wattestäbchen oder eine besonders weiche, kleine Kinderzahnbürste und tragen Sie eine erbsengroße Menge Zahnpasta auf.
Fluorid ist wichtig für die Bildung von gesunden Zähnen. Eine falsche Anwendung kann jedoch weiße Flächen auf den wachsenden Zähnen verursachen und bei lang anhaltender, starker Überdosierung auch zu Veränderungen des Knochens führen.
ACHTUNG: Fluorid zusätzlich in Tablettenform zu verabreichen, damit die im Kiefer heranwachsenden Zähne diesen Wirkstoff aufnehmen scheint nach den heutigen Erkenntnissen falsch zu sein. Nur das durch Zahnpasta oder Gele direkt auf die Zähne gesetzte Aminfluorid hat eine vorbeugende Wirkung.
Eltern sollten sich mit ihrem Zahnarzt oder Kinderarzt über die Formen, Kombinationen und Dosierungen von Fluorid abstimmen. Zu beachten ist, dass auch in Lebensmitteln wie Salz oder Mineralwasser manchmal Fluorid enthalten ist.
Nur bei der Verwendung einer fluorid-freien Zahnpasta sowie fluorid-freiem Speisesalz im Haushalt, ist nach Ansicht der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde die Gabe von Fluoridtabletten in den ersten Lebensjahren sinnvoll. Die wissenschaftliche Dachorganisation der deutschen Zahnärzte hält übereinstimmend mit der internationalen Wissenschaft allerdings das Zähneputzen mit fluoridierter Kinderzahnpasta ab dem Durchbruch des ersten Milchzahnes – mit etwa sechs Monaten – und die Verwendung von fluoridiertem Speisesalz für die Fluoridversorgung von Säuglingen und Kleinkindern für den besten Kariesschutz.
Etwa ab dem zweiten Geburtstag sollte Ihr Kind beginnen, sich zweimal täglich selbst unter Aufsicht der Eltern die Zähne zu putzen. Allerdings sollten Sie die Zähne mindest so lange nachputzen, bis ihr Kind in die Schule kommt. Spezielle Zahnputztechniken schulen das Kind in einer systematischen Reinigung, sodass keine Zahnfläche vergessen wird.
Eine solche Methode ist KAI: Hierbei werden zunächst die Kauflächen, dann die Außenseite und zuletzt die Innenseite der Zähne gereinigt. Putzen Sie die Backenzähne besonders gründlich. Sie sind auf der Oberfläche häufig stark zerfurcht und es ist schwierig, alle Essensreste zu entfernen. Zudem sind Milchzähne weniger widerstandsfähig als bleibende Zähne und die Karies kann sich leichter ausbreiten.
Kontrolle des Putzerfolges
Den Erfolg des Putzens überprüfen Sie durch Anfärben der Zähne mit Hilfe von Färbetabletten (aus der Apotheke): Erst Zähne putzen, dann Färbetabletten zerkauen, den angefärbten Speichel im Mundraum verteilen und vorsichtig unter fließendem Wasser in den Abfluss spucken.
Der Zahnwechsel vom Milchgebiss zum bleibenden Gebiss erstreckt sich über einen relativ langen Zeitraum: vom sechsten bis zum zwölften Lebensjahr.
Mit etwa sechs Jahren bricht der erste bleibende Backenzahn (meist unbemerkt) hinter den Milchbackenzähnen durch. Dieser Zahn ist besonders gefährdet, da er mit der Zahnbürste nur schwer zu erreichen ist und seine Oberfläche weitaus zerklüfteter ist als die der Milchzähne. Deshalb ist auch eine Versiegelung sehr oft zu empfehlen.
Buben sind den Mädchen beim Zahnwechsel etwa ein halbes Jahr bis 1 Jahr „hinterher". Die unteren Schneidezähne sind dann die ersten „Wackelzähne" - etwa zum Zeitpunkt des Schuleintritts. Der Zahnwechsel ist erst mit ungefähr 12 bis 13 Jahren abgeschlossen, wenn die hinteren Milchbackenzähne ausfallen.
Mit dem Einschulungsalter kann auch der Wechsel zu einer Erwachsenenzahnpasta erfolgen. Sie hat einen Fluoridgehalt von 0,1 Prozent oder 1.000 ppm (maximal 1.500 ppm). Auch hier empfiehlt sich eine individuelle Absprache mit dem Zahnarzt.
Das Allerwichtigste für das Kind ist ein gutes Vorbild. Putzen Sie die Zähne morgens oder abends gemeinsam. Das motiviert die Kleinen, es nachzumachen.
Lassen Sie Ihr Kind die Zahnbürste selbst aussuchen. Es spielt keine Rolle, ob es lieber eine elektrische oder Handzahnbürste bevorzugt. Hauptsache, sie gefällt Ihrem Kind und das tägliche Putzen macht Spaß statt zu einem Kampf auszuarten. Deshalb haben Kinderzahnbürsten häufig die Form bekannter Zeichentrickfiguren wie Wickie oder Lillifee. Wichtig ist, dass
Ein bisschen sollten Sie Auswahl der Zahnbürste aber lenken. Die ideale Kinderzahnbürste hat abgerundete Borsten und ist weich. Der Kopf sollte klein sein, um alle Ecken zu erreichen. Wichtig ist auch ein dicker, rutschfester Griff, der gut und sicher in der Kinderhand liegt. Nach jedem Putzen sollten Sie die Zahnbürste gut ausspülen und an der Luft trocknen. Nach drei Monaten heißt es: Bürstenwechsel!
Ab dem dritten Lebensjahr sollten Sie mit Ihrem Kind halbjährlich zur zahnärztlichen Kontrolluntersuchung gehen. Auch wenn Sie selbst unangenehme Erfahrungen mit dem Zahnarzt verbinden - versuchen Sie, die Ängste nicht auf Ihr Kind zu übertragen. Es gibt keine angeborene Zahnarztphobie. Drohen Sie nicht mit dem Zahnarzt, wenn Ihr Kind seine Zähne nicht putzen will. Machen Sie aus dem Zahnarztbesuch vielmehr ein Event.
Am besten kombinieren Sie den ersten Zahnarzttermin mit Ihrem eigenen Vorsorgetermin. Dann sieht Ihr Kind, was passiert. Vielleicht darf es sogar selbst Doktor spielen und in Ihren Mund schauen? Viele Zahnarztpraxen sind heute optimal auf die Untersuchung und Behandlung von Kindern vorbereitet. Manche Zahnärzte haben kleine Kunststoffspiegel, die sie den jungen Patienten schenken. So kann Ihr Kind mit Freunden oder Kuscheltieren Zahnarzt spielen und sich so an die Situation gewöhnen.
Der Besuch beim Zahnarzt ist auch dann ratsam, wenn Ihr Kind keine Zahnprobleme hat. Nur so hat es die Chance, sich an die fremden Personen und die Umgebung zu gewöhnen. Ist später eine Behandlung unvermeidbar, kann diese Vertrautheit ungemein hilfreich sein.
Für Kinder gibt es spezielle Vorsorgeprogramme (Individualprophylaxe), welche die Zahngesundheit der Kleinen erheblich unterstützen. Hierzu gehören beispielsweise die Ermittlung der Kariesanfälligkeit, die kindgerechte Aufklärung über geeignete Putztechniken und gesunde Ernährung, die Versiegelung von kariesanfälligen Zahnoberflächen und die Stärkung des Zahnschmelzes mit Fluoriden.
Babys kommen ohne Bakterien im Mund zur Welt. Karies ist eine Infektionskrankheit und die Kinder stecken sich mit der Zeit bei ihren Eltern an. Meist erfolgt die Infektion im Babyalter, wenn die Eltern beispielsweise den Schnuller, Löffel oder Sauger der Trinkflasche ablecken. Vermeiden Sie das und achten Sie auf eine eigene gute Mundhygiene.
Füllen Sie keine gesüßten Getränke oder Fruchtsäfte in Saugerflaschen, sodass sie längere Zeit die Zähne umspülen. Fruchtsäfte hören sich zwar gesund an, die Dauereinwirkung in Nuckelflaschen gefährdet aber die Zahngesundheit. Neben Fruchtzucker, der die Zähne schädigt, enthalten sie auch Säuren, die ebenfalls die Zähne angreifen können.
Saugerflaschen dürfen nicht als ständige Begleiter zur Beruhigung verwendet werden. Ab einem Jahr können Kinder aus der Tasse trinken.
Nach dem abendlichen Zähneputzen dürfen Kinder nur noch Wasser trinken.
Süßigkeiten können Sie nicht ganz vermeiden. Es gibt aber Süßwaren, die süß schmecken und trotzdem zahnfreundlich sind. Diese Produkte erkennen Sie an Aufschriften wie "zuckerfrei" oder am "Zahnmännchen mit Schirm" auf der Verpackung. Übrigens sind Süßigkeiten aus Bio-Läden mit Rohr- und Fruchtzucker genauso zahnschädlich. Sehr schlecht für die Zähne ist es, wenn Süßigkeiten über den ganzen Tag verteilt genascht werden. Besser ist es, nur einmal täglich Süßes zu essen und danach die Zähne zu reinigen.
Am Wochenende und an Feiertagen wird im Krankenhaus Brixen ein Notdienst für Schmerzpatienten angeboten.
Öffnungszeiten: 08:00 bis 11:00 Uhr Einweisung über die Erste Hilfe.
Tel. Poliambulatorien: 0472 812 420
Tel. Erste Hilfe: 0472 812 444
Im Krankenhaus Bozen wird auch an Sonn- und Feiertagen ein zahnärztlicher Notdienst angeboten.
Öffnungszeiten: 09:00 bis 11:00 Uhr
Tel. : 0471 908408